Erste Firmengründung:
Bernhard Kreckler (*07.05.1900)
Familientradition und Qualitätsbewusstsein – von Anfang an. Mit Gerhard Kreckler ist die dritte Generation einer erfolgreichen Kaufmannsfamilie aktiv, deren Grundstein zum Erfolg bereits vor über 70 Jahren, durch den Großvater Bernhard Kreckler gelegt wurde.
Der in Kassel geborene Kaufmann Franz Bernhard Kreckler (07.05.1900-01.12.1962) meldete sich am 04.10.1936 als Bürger in Mannheim an. Zuvor lebte er in Darmstadt, wo er am 27.10.1923 Johanna Kunigunde (eigentlich Kunigunta) Regner (24.06.1901-16.07.1969) geheiratet hatte. Noch in Darmstadt wurde am 29.03.1929 der erste Sohn Horst Philipp geboren. Am 01.06.1935 erblickte Günter Bernhard in Mannheim das Licht der Welt – der Vater Gerhard Krecklers.
Bernhard und Johanna Kreckler
Bernhard Kreckler, der in den Mannheimer Einwohnerbüchern zunächst als Vertreter geführt wird, wohnte zunächst in bester Lage im Quadrat D1, in der zweiten Etage des Hauses Nr. 10, direkt am Paradeplatz (heute Modehaus C&A und Sparkasse). Ab 1938 lebte die Familie schließlich im Quadrat D 6, Haus Nr. 15. Von hier muss Bernhard Kreckler bereits als Kaufmann tätig gewesen sein. Das erste eigene Ladengeschäft wurde jedoch erst im Jahr 1941 in Quadrat C 3, Nr. 16 eröffnet. In den Mannheimer Einwohnerbüchern findet sich nun in großen Buchstaben der Eintrag „Bernhard Kreckler Laden- und Schaufenstereinrichtungsgegenstände“. Das Sortiment umfasste Ladenausstattungen im damaligen Sinne, wie Theken und Verkaufsvitrinen, Kassenmöbel und Waagen. Den Kriegswirren der darauf folgenden Jahre ist es wohl anzurechnen, dass von diesem ersten Geschäft der Familie Kreckler und von dem Gebäude, in welchem es untergebracht war, keinerlei Fotografien oder sonstige Akten erhalten sind.
Bernhard Kreckler selbst wurde während der Kriegsjahre ins Elsass geschickt. Dort war er als Kradfahrer im Botendienst für die Übermittlung wichtiger Nachrichten zuständig. Der Sohn Günter Kreckler half einige Jahre später beim Aufbau des „Musée de l’Abri“ im elsässischen Hatten.
Die ehemalige Residenzstadt Mannheim entwickelte sich bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts unter anderem durch die Gründung des Rheinhafens, der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik (BASF) und der Heinrich Lanz AG sowie die Inbetriebnahme des Großkraftwerks Mannheim zu einer wichtigen Industriestadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie durch insgesamt 151 Luftangriffe schwer getroffen und vor allem durch die drei schwersten, in den Jahren 1943 bis 1945, zu großen Teilen in Schutt und Asche gelegt. Von 86.682 Wohnungen blieben nur 14.637 unversehrt, 31.165 wurden hingegen völlig zerstört. Der nach dem Krieg erstellte „Schadensatlas“ der Stadt Mannheim zeigt auch, dass sowohl das Wohnhaus der Familie Kreckler in D 6 als auch das Gebäude, in welchem das Ladengeschäft untergebracht war, zu 80-100% zerstört wurden. Der Verlust des Geschäftes ist vermutlich dem unglücklichen Zufall zu Schulden, dass im selben Haus Nr. 16 zu jener Zeit auch die sogenannte „Reichsjustizverwaltung Deutsches Reich“ untergebracht war, denn die unmittelbaren Nachbargebäude wurden lediglich zu 30 % beschädigt und noch heute ist fast die ganze historische Häuserzeile im Quadrat C 3 erhalten – bis auf die Nr. 16.
Nach Kriegsende wohnte Bernhard Kreckler mit seiner Familie in der Mannheimer Neckarstadt. Unter der dortigen Adresse Draisstraße 1 ist im Gewerbeverzeichnis der Einwohnerbücher noch bis 1951 der Handel mit Laden- und Schaufenstereinrichtungsgegenständen eingetragen. In welcher Form und in welchem Umfang dieser Handel jedoch auch tatsächlich noch erfolgte, ist ungewiss.
Zu jener Zeit lebte im selben Haus auch die Familie Wackenhut, die eine „Reparaturwerkstätte für Schnellwaagen und Aufschnittschneidemaschinen“ betrieb. Horst Kreckler war mit der geborenen Renate Wackenhut verheiratet. Am 05.09.1950 wurde der Sohn Bernhard Max Kreckler geboren.
Auch nach dem Tod seiner Eltern in den 60er Jahren lebte Horst Kreckler mit seiner Familie weiterhin in dem Haus in der Draisstraße.
Ladengeschäft in C3 Mannheim
Schaufenster Ladengeschäft Kreckler
Ladengeschäft zerbombt